Auszug aus Kalt

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H.Scharff
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Auszug aus Kalt

von H.Scharff am 01.12.2009 18:50

Zu dir


Ich liege nackt auf meinem viel zu kaltem Boden. Es ist der 12. Dezember und draußen tobt der heftigste Winter der letzten Jahre.
Doch was bedeutet das schon? Spätestens in 4 Monaten kommt der selbstsüchtige und zerstörerische Frühling mit seinen ganzen Blättern, Blumen und Vögeln, und zersprengt diese kalte, zerbrechliche Idylle wieder für die nächsten neun Monate. Ich zittere am ganzen Körper und doch denke ich nicht daran, mir etwas überzuziehen. Der Wind bläst aufs heftigste. Versucht mit aller Macht auf sich aufmerksam zu machen. Lässt Leute in Panik geraten.
Juckt mich nicht, ich bin hier sicher. Einsam und allein.
Frierend!

Um mich herum liegen etliche Bier und Schnapsflaschen verteilt. Alle leer. Alkohol leer. Leben leer. Alles leer!
Was mir bleibt ist ein schweres Herz. Schwer vor Schmerz. Schwer vor Bildern. Schwer von dir!
Ich erfreue mich an den letzten Schneeflocken. Finde mich selbst in ihnen wieder, wie sie da so einsam fallen. Ich hatte noch so viel vor, so viele nicht ausgelebte Träume. Über Nacht alle verblasst. Verschwunden. Einfach so!
Ich frage mich, wie es nun weitergehen soll. Sehe mich der schwierigsten Frage meines bisherigen Lebens gegenübergestellt und weiche. Zu viel ungeordnete Gedanken in meinen Windungen und Synapsen. Head overloaded. Heart empty.
Ich sehe hinunter auf die Straße, beobachte hastig eilende Menschen. Keine Zeit für das Leben und dabei kann es doch so schnell zu Ende gehen. Ohne jegliche Anzeichen, oder Vorwarnung. Einfach so.
Licht aus, Tot an!


Warum nur ausgerechnet du? Es leben hunderttausende Menschen in dieser Stadt. Warum musste es gerade dein kleines, rundes Gesicht treffen?
Zur falschen Zeit, am falschen Ort. Schwarzer Peter. Pech gehabt!
Ich versinke in Erinnerungen und beginne, das erste Mal in meinem bisherigen Leben, zu beten. Für dich!

Danach schleppe ich mich mit letzter Kraft zu dem weit aufgerissenen Fenster und weiß, dass nun alles wieder gut wird.


Nachtschicht


Das Telefon klingelt und reißt mich rücksichts, - und erbarmungslos aus meinen Träumen. Die letzten Nächte waren mörderisch kalt, so wie auch diese. Eisblumen krachen an meinem Fenster vorbei. Lassen die Stadt und die Menschen gefrieren. Gefühlsarm werden!
Ich sitze senkrecht in meinem Bett, Kälte umgibt mich. Ich nehme den Hörer von der Station und höre stumm ins Telefon.
Es ist Conner, mein Chef, ich muss raus. Ich gehe ins Bad und rasier mich, schmeiße mir eine Hand Wasser ins Gesicht, putze mir die Zähne, und entleere meine geladene Blase. Mein Urin platzt in den Abguss, spritzt von dort auf den Deckel und rinnt auf die Fliesen zu. Ich stoppe es mit einer Lage Klopapier und fühle mich erleichtert. In der Küche gönne ich mir noch rasch einen Pott Kaffe und danach mache ich mich auf den Weg. Es ist vier Uhr morgens. Scheint ein dringender Fall zu sein, wenn sie mich um diese unmenschliche Zeit raus rufen.
Ich nähere mich dem Unfallort und kann schon von weitem das Blutbad, in vollem Maße, wahrnehmen. Irgendeine gekränkte Seele hat sich inmitten der Nacht, aus dem 13. Stock gestürzt und ist so ungünstig gefallen, dass er sich direkt auf eine Laterne gebohrt hat. Ein entsetzlich vor Schmerz verzerrtes Gesicht blinkt mich im Dunkel der Nacht, blutrot unterlaufen und Eisbehaftet an. Wie ein menschlicher Schaschlik, steckt er auf der Lampe. Doch er hat nicht nur sich in den Tot gerissen. Unglücklicherweise hat sich während des Falls ein Taschenmesser aus seiner Hosentasche gelöst und einen unschuldigen Passanten am Kopf getroffen, welcher nun knapp über der Stirn aufgespaltet ist. Der Mann lebt noch und scheint bei vollem Bewusstsein zu sein. Liquor und Blut rinnt aus seinem Schädel und sammelt sich um die Augenpartien. Er leidet höllische Quallen. Markerschütternd hallen seine Schreie in meinem Ohr.
Ein schreckliches Szenario. Scheiß Wintermorgen!

Ich schnappe mir meine Ausrüstung und begebe mich mit dem Verletzten ins Krankenhaus. Als wir den Zielparkplatz erreichen, ist er bereits Tot. Erlag seinen inneren Blutungen, wird man in seinem Bericht lesen können. Hilft seiner Familie wenig, ihm auch!
Am Boden zerstört fahre ich zurück nach Hause und packe mich erneut in mein Bett, neben meine beinah Fremdgewordene Frau.
Ich blicke in ein unbekanntes, aufgequollenes Gesicht, welches ausschließlich Hass und Frustration auf sich zieht. Fünfzehn Jahre ist es nun her, dass ich mich mit diesem Monster verlobt habe. Eine Zeit welche mein Weltbild und den Glaube an eine glückliche Ehe enorm ins wanken gebracht hat. Alles veränderte sich von der einen auf die andere Minute. Jede Einzelheit sollte sich auf den Kopf stellen, Um 180 Grad drehen. Mich an mir selbst zweifeln lassen.
Stundenlang starre ich an die Decke, habe das grausame Bild des Unfalls vor Augen, und schaffe es nicht, wieder einzuschlafen. Ich wühle mich von der einen auf die andere Seite und hinterfrage die Gründe dieser Tat. Liebeskummer? Depressionen? Bestimmung?
Was ist nur aus dieser Stadt geworden?
Beinah jeden Tag muss ich solch abscheuliche Szenarien über mich ergehen lassen. Langsam packe ich das nicht mehr, bin zu alt für diesen Job. Wer täglich nur Trauer sieht, kann auch selbst keine Glücksgefühle mehr erzeugen. Ist Gefühlscholeriker. Ein Eisblock, inmitten einer schier endlosen Wüste.
Gegen Mittag schleppe ich mich leer und kraftlos aus dem Bett, und rasiere mich das zweite Mal an diesem Tag. Die Klinge fährt spielend leicht, fast wie von selbst und beinahe schmerzlos über meine Arminnenfläche. Wärme umgibt mich.
Endlich wieder Wärme!



Ein letzter Besuch


Ich atme aus und der Hauch scheint am Himmel zu gefrieren. Es ist wieder eine klare Nacht, erfüllt von dieser unmenschlichen Kälte. Seit nunmehr zwei Monaten geht das so. Schneeflocken setzen sich auf meiner Haut ab und verschmelzen mit ihr. Ich trage eine feine Bluse und einen Faltenrock, beides schwarz wie die Nacht. Ich glaube es ist das erste Mal, seit meiner Jugendweihe, dass ich mich überhaupt in so einen Aufzug gezwängt habe. Hat mich zusammen beinahe ein Vermögen gekostet, aber das ist jetzt egal.
Ich lege die Hände in den Schoß und sehe mich der Wirklichkeit gegenübergestellt.

Michael Schröder : 1966 - 2009

Es liegt eine beinahe unerträgliche Stille in der Luft. Der Mond spiegelt sich auf deinem Grabstein wieder. Reflektiert sich in die Welt hinaus und verkündet, hier liegt mein Mann, hinterlässt über dreizehn Jahre Ehe, zwei Kinder, und mich.

Vor einer Woche, gegen Mittag, wo ich auf Arbeit und die Kinder in der Schule waren, hat er sich nach einem hoffnungslosen Einsatz die Pulsadern aufgeschnitten. Ohne Vorwarnung, wie aus dem Nichts!
Als die Kinder am Nachmittag nach Hause kamen haben sie ihren eigenen Vater, tot und ausgeblutet, im Badezimmer vorgefunden.
Die Kinder sahen in ein leeres, ausgemerztes, lebloses Gesicht. Danach ging ein Anruf meines 9 jährigen, verstörten Sohnes bei mir ein. Es hat mich beinahe drei Stunden gekostet die hinterlassene Sauerei zu beseitigen. Blödes Arschloch!
Unsere Ehe lief schon lange nicht mehr in den richtigen Bahnen.
Nach Feierabend bumste er gerne mal seine Kollegin. Ich hab es die ganze Zeit genau gewusst, aber nichts gesagt. Warum auch? Auch ich habe in den letzten vier Jahren, als es mit unserer Beziehung immer mehr Bergab ging, mit mehr als zwanzig verschiedenen Männern geschlafen.
Man hat sich eben einfach immer mehr auseinander gelebt.
Zu verschiedene Schichten und Arbeitszeiten.
Zu verschiedene Interessen und Hobbys.
Zu verschiedene Meinungen und Ansichten.
Zwei viel zu verschiedene Menschen!

Hass kocht auf in mir. Dieses Arrogante Arschloch bringt sich einfach so um ´s Leben, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was ich davon halte, oder welch Arbeit er mir damit verursacht. Dreckskerl!
Ich entledige mich meiner selbst auf seinem Grab und stelle mir dabei den dämlichen Ausdruck seiner Visage vor, den er immer so perfekt beherrschte. Diesen Ausdruck, als sei gerade eine Horde Elefanten auf seinem verschissenen Skalp umhergetrampelt.
Glücksgefühle überkommen mich. Alleinige Zufriedenheit.
Nach all den Jahren!

Grabgeflüster


Ich pflege gerade die Beete, als plötzlich und wie aus dem Nichts, diese wunderschöne, in schwarz gekleidete, Frau vor mir auftaucht.
Dies ist so einer dieser Momente, in welchen die Zeit stehen zu bleiben scheint. Wie in Zeitlupe gleitet sie elfenhaft und galant grazil an mir vorbei, während ich wie ein Pavian inmitten einer riesigen Gräberreihe hocke und harke.
Sie hat schier bis ins unendliche ragende, wunderschöne, glatte, lange Beine, welche an oberster Stelle, nur durch einen Hauchdünnen und unglaublich schönen Rock, behüllt sind. Nylons schmiegen sich um ihre atemberaubenden Waden und ein herrlich großer Busen presst sich ins Mondlicht. Nur zu gerne würde ich mich mal wieder einer dieser Feen entledigen, sie von oben bis unten mit meinem königlichen Nektar benetzen. Doch all die Jahre auf diesem trostlosen Planeten, hinterlassen auch bei mir Spuren. Tag täglich nimmt sich diese Einöde ein weiteres Stückchen meiner Seele, saugt sie ein und kotzt sie, aus Überlebensinstinkten und mit einer weiteren Narbe der Zeit, am Abend wieder aus.

Meine männlichen Hormone, zwingen mich dazu, diesem unbeschreibbaren Wesen ein Stück ihres Weges zu begleiten und ihr einen Teil, meiner mittlerweile recht knapp gewordenen Zeit, zu opfern.
Sie bleibt vor einem Grab stehen, welches wir gerade erst frisch rein bekommen haben. War wohl mal ein Bulle, welcher mit dem Druck und Trotts seines Lebens nicht mehr klar kam und sich die Pulsadern aufgesägt hat. Armes Schwein!
Sie wird seine Frau sein. Nun steht sie hier, alleingelassen und voll schöner Erinnerungen. Ich könnte zu ihr hinüber gehen, sie trösten und wärmen. Vielleicht könnte ich sogar ihrem Herzen wieder ein bisschen Wärme zurückgeben. Sie mit Liebe umgarnen!
Ein kalter Windstoß, holt mich in die Wirklichkeit zurück.
Mach dir doch nichts vor Benj, deine Zeiten sind vorbei. Eine Frau wie diese, würde dich doch mit dem Arsch nicht angucken. Dennoch bleibe ich wie versteinert stehen und starre zu ihr hinüber. Sie kniet sich vor den Grabstein und legt die Hände in den Schoß. Wahrscheinlich versinkt sie gerade in Trauer und fragt sich, was sie falsch gemacht hat. Warum zur Hölle sie diesen Akt des Entlebens nicht verhindern konnte. Wo war sie nur als es geschah und wieso war sie nicht sofort zur Stelle?
Ich träume davon, wie ich sie mitten auf dem Grab ihres verstorbenen Gatten hemmungslos von hinten bumse.

Auf einmal lässt meine Göttin ihren Slip hinunter. Sie pisst.
Sie pisst mitten auf das Grab ihres Mannes!
Ihre Mundwinkel verziehen sich zu einem Lächeln. Sie scheint Spaß dabei zu haben. Womöglich hat ihr Mann sie, all die Jahre ihrer Ehe nichts als angepisst. Nun zahlt sie es ihm großzügig zurück.
Sie wirkt vollends glücklich, als hätte man sie von einer großen Last befreit. Mein Schritt verhärtet sich. Alles Blut läuft zu meiner Körpermitte, auch das Gehirn wird nicht mehr weiter versorgt. Mein Schwanz drückt sich gegen den Latz meiner Hose. Ich spüre eine tief sitzende Euphorie, gehe zu ihr hinüber, und erfülle meinen Traum.






Worte ins Jenseits


Buck, Scheiße Buck.
Du warst immer einer meiner besten Männer. Und nun liegst du 6 Meter unter der Erde, während darauf deine Frau vergewaltigt wird.
Aber keine Sorge, wir haben dieses perverse Schwein bereits hinter Gittern. Die nächsten 6 Jahre, wird auf jeden fall er die Muschi sein. Ich habe ihn auch schon darauf vorbereitet und erstmal Marc auf ihn losgelassen. Das hättest du sehen sollen, drei Mann haben wir gebraucht, um das Schwein zu überwältigen. Ich hab ihm dann eins mit dem Knüppel direkt unter die Kniescheibe gegeben, das es nur so gekracht hat. Schreiend ist er zusammengesackt und dann hat Marc es ihm richtig besorgt. Knallrot war sein Arsch danach und hat bestimmt gebrannt wie Feuer. Marci hat sich jedenfalls gefreut! War richtig gut, sagt er. Könnte er öfter haben. Und da ich ja kein Arsch bin, habe ich ihm den gefallen dann auch glatt getan und ihn mit diesem Schwein in eine Doppelzelle gelegt. Der wird hier definitiv nichts mehr zu lachen haben, dass verspreche ich dir!
Und um deine Frau brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen, um die kümmere ich mich jetzt. Ein scharfes Teil Bucky, muss ich schon sagen. Eine echte Granate!


Zellenliebe


Stählern, laut krachend, fällt die Tür ins Schloss.
Mich, ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl, ein Klo und meinen neuen Mitbewohner, ist alles was ich in meiner gemütlichen 9m² Zelle besitze. Scheißen, Sitzen, Schreiben, Schlafen, das einzige was ich den ganzen Tag tue. Gut, ab und an bumse ich noch meinen Zellenkameraden, oder irgendjemand anderes aus der Gruppendusche feucht fröhlich in den Arsch, aber das war ´s dann auch. Mein neuer Freund hier, ist gerade erst vor ein paar Tagen angekommen. Ist ein echtes Babyface, mit niedlichen kleinen Grübchen und einer Clearasil glatten Haut. Von dem kleinen, engen Knackarsch will ich gar nicht erst reden. Er hat wohl irgendeine Frau auf dem Grab ihres frisch verstorbenen Mannes missbraucht. Nun sitzt er hier mit mir in der Zelle. Atmet. Schnarcht!
Es ist arschkalt hier drinnen, denn draußen wütet ein ziemlich heftiger Schneesturm.
Ich bekomme Bock, meinen Mitsitzer zu vergewaltigen!
Allerdings habe ich langsam das Gefühl, dass es ihm mittlerweile schon fast selber Spaß macht. Zumindest leistet er von mal zu mal weniger Widerstand. Das turnt irgendwie ganzschön ab, wenn die Vergewaltigungsnummer in eine Art Liebesakt zerbröckelt!
Ich knalle seinen Kopf auf die Kloschüssel und beginne mich an ihm zu vergehen. Beim genaueren hinhören, kann ich sogar ein leichtes, zartes Stöhnen wahrnehmen. Offensichtlich gefällt es ihm tatsächlich. Noch!


Ein Leben lang


Ich koche vor Wut!
Hass und Ekel überwältigen mich. Jeden Tag auf´s neue, seit nunmehr zwei Wochen, muss ich den Analverkehr der mir gegenüberliegenden Zelle über mich ergehen lassen.

Dieser verdammte Marc!
Auch mir hat er schon den Arsch entjungfert, wie beinahe dem kompletten Rest des Knastes auch. Direkt den Arsch aufgerissen. Mitten beim Duschen, einfach so seinen dreckigen Schwanz in mich hinein gerammt. Wir hassen ihn alle! Bis auf seinen Zellenkameraden. Anscheinend haben sie hier drinnen ihre Schwule Ader entdeckt und führen so eine Art Beziehung, oder Gott weiß was. Miese kranke Wichser!

Doch gegen Marc kann man nichts machen. Nicht mal der ganze verfickte Zellenkomplex zusammen hätte eine Chance. Er hat nämlich Verbindungen nach ganz oben, und die komplette Wächter – und Wärterbelegschaft hinter sich, welche ihn unterstützt und deckt. Ich glaube langsam sogar, dass er freiwillig hier bleibt, wo er es doch so gut hat. Wie eine Schwuchtel in Frankreich lebt er.
Jedenfalls sitzt er hier schon eine halbe Ewigkeit. Bald zwölf Jahre, glaube ich. Wo ich hier vor vier Jahren, wegen eines lächerlichen Raubüberfalls, bei welchem es unglücklicherweise zu einer verletzten kam, eingeliefert wurde, war er auch schon der King.
Doch das kann mir ja jetzt eigentlich scheißegal sein, da ich nächsten Monat, wegen guter Führung, vorzeitig entlassen werde.
Dann kann ich endlich wieder zu meinem Mäuschen und vielleicht doch noch, bevor ich im April 30 Jahre alt werde, mein Ziel: Eine Familie gründen realisieren.
Dann bin ich endlich raus aus dieser Scheiße!

Was soll ich mich also noch großartig über dieses ganze Elend hier aufregen, hab es ja lang genug ertragen. Und gegen manche Ungerechtigkeit kann man eben nichts machen.
Gibt hier ja auch viel zu viel davon. Fuck Leben!
Aber hat ja auch alles seine guten Seiten.
Manchmal. Irgendwo. Glaube ich!


Ich lege mich schlafen. Neunzehn Stunden, älter soll dieser Tag für mich heute nicht mehr werden. Nach einiger, weniger Minuten des Träumens werde ich lautstark geweckt.
Verplant und dennoch zutiefst glücklich stehe ich vor meiner Zelle. Es ist Frühstückszeit. Dreiundzwanzig mal nur noch, bald habe ich es geschafft!

Ich reihe mich in die Schlange ein, um mein Essen in Empfang zu nehmen. Es gibt zu Rührei produziertes Vollei mit angebrannten Speckstreifen und ein wenig Schwarzbutterbrot.
Ich mich mit einem mäßig befülltem Tablett an meinen Stammplatz, zu den anderen Jungs. Man hat in der Zeit der Abgeschiedenheit ja doch ein paar wenige Freundschaften knüpfen können.

Kurz vor dem erreichen meines Tisches, bemerke ich eine unsanfte Umklammerung meines Fußgelenkes. Im Bruchteil einer Sekunde, befinde ich mich auf allen vieren. Marc kniet neben mir und drückt mir seinen Schritt ins Gesicht.

„Na, Appetit?“

Mein Kopf erschwert sich, während sich mein Blick trübt.
Ich beginne zu zittern. Wut, Hass, Trauer, Pein, Stolz und Rachegefühle, sowie der Wunsch nach Freiheit und Gerechtigkeit durchfahren mich. Meine Hand umfährt die Abrundungen des Tabletts, welches kurz darauf, gezielt auf das Nasenbein meines Gegenübers hinunterschmettert. Ein lautstarkes Krachen, erzeugt vom Durchbruch seines Jauchbeines, erfüllt den Raum.
Immer und immer wieder hebt und senkt sich das Tablett. Streckt sich verhängnisvoll herab, bis es zu zwei Teilen zerbricht. Meine Hand greift zu dem auf dem Boden liegend Teller, welcher im Anschluss auch im Gesicht meines Widersachers zerschellt. Wohlgefallen macht sich breit, als mich ein Blutüberströmtes gegenüber zaghaft anschielt.
Eine Art Freude, Genuss und Euphorie überwältigen mich, während ein kleines, stumpfes Kantinenmesser den Rumpf meines Feindes durchgräbt. Lärm!
Im Speiseraum bricht ein nicht auszuhaltendes Getose aus.
Das Messer schält sich noch ein wenig tiefer durch die Haut.
Schaufelt sich vorbei an Fleischmassen und Organen, bis es bis zum Stiel versunken ist.

Vor mir liegt ein wehrloser, regloser, unförmiger Körper. Glück umgibt mich. Alle Ängste und Sorgen schwinden. Ich fühle mich gut und befreit. Ich lebe!

Mehrere Wachen stürzen auf mich herab. Schleudern mich durch den Raum. Drücken mich mit voller Wucht an die Wand und entwaffnen mich. Ich schaffe es jedoch noch einem kleinen Teil von ihnen, durch wildes um mich schlagen, leichte Prellungen oder Platzwunden zuzufügen. Mich in ihre Erinnerung zu prügeln.
Danach führen sie mich ab.
Zurück in die Zelle. Meine Zelle.
Bis zum Lebensende!





Ausgemalt


Wieder einmal stehe ich vor diesem alten, kalten, grauen Mauerwerk, in welchem sie meinen Freund festhalten. Heute ist Besuchertag. Seit vier Jahren habe ich ihn nur noch an den von denen vorgegebenen Zeiten, sehen können.
Eine Liebe durch Gitterroste!

Als wir uns damals, vor fast elf Jahren, im Alter von neunzehn Jahren kennen lernten, hätte ich nie geglaubt, dass wir in unserer Beziehung einmal an einen solchen Punkt, wie er jetzt vorliegt, gelangen würden. Es fing alles so schön friedlich und harmonisch an.
Er gab alles wofür er stand, auf für mich. Steckte seine ganze Kraft, Zeit und Kreativität in unsere Beziehung. Nichts bedeutete ihm mehr, als mich glücklich zu sehen. Wir lachten viel zusammen, verbrachten schier endlose Tage und Stunden, nur in trauter Zweisamkeit miteinander, und hatten ein überwältigendes und erfülltes Sexleben. Wir konnten uns ein Leben ohne einander überhaupt nicht mehr vorstellen, planten eine kleine Familie zu gründen und ein Haus, außerhalb des alltäglichen, lärmenden, verseuchten Stadtlebens, im grünen zu bauen. Wir malten uns eine harmonische und unbeschwerte Zukunft aus. Doch wir malten nach Zahlen. Nach vorgegebenen Rastern und Mustern. Das Leben interessierte unsere Träume und Wünsche nicht und konfrontierte uns mit unseren tiefsten Sorgen und Ängsten. Brachte uns eine Krise nach der nächsten ins Haus. Verwickelte uns in Streitereien und Angewohnheiten, die wir zu ablegen nicht bereit waren. Brachte uns einen finanziellen Zusammenbruch und hohe Schulden ein.
Wir waren überfordert, verloren den antreibenden Glanz unseres Partners aus den Augen und nahmen uns als Selbstverständlich hin.
Wir wurden gewöhnlich!

Um unserer Liebe aus dem Abgrund zu helfen und unserer Beziehung einen neuen Anstrich und Schwung zu geben, raubte mein Freund Sven, eine reiche, ältere Dame aus. Doch es klappte mal wieder nichts so, wie wir es uns ausgemalt hatten.
Die Oma wehrte sich aufs heftigste und fing sich eine ein, wodurch sie dummerweise einen Herzinfarkt erlitt. Kurz darauf starb sie im Krankenhaus und Sven wurde in Handschellen abgeführt. Seine niedlichen Sommersprossen wurden mir von nun an vorenthalten.
Sein Urteil - sechs Jahre Haft.
Doch er wäre wegen guter Führung schon nach bereits vier Jahren, nächste Woche entlassen worden, hätte er nicht erneut einen Mord begangen. Er ist völlig ausgetickt und hat einen anderen Insassen bestialisch ermordet, bis nur noch ein klumpen Fasergewebe, gehalten von zerbrochenen Knochen, vor ihm lag.
Erneuertes Urteil – Lebenslänglich!
Aus der Traum von einer zufriedenen, glücklichen Familie. Alles Papier leer. Keine einzige Seite mehr übrig, um sich die Zukunft auszumalen!


Gefrierende Glut


Da ist wieder eine von ihnen. Eine dieser stetig in ihr Unglück laufenden Frauen. Eine, dessen Zukunft und ihr ganzes Leben so schön aussehen könnten. Doch sie hat sich für die falsche Straße entschieden, ist zu spät abgebogen. Irgendwann einmal!
Nun ist es bereits zu spät, um einfach umzukehren. Dazu reicht der Sprit nicht mehr. Sie kann nur immer weiter fahren und hoffen, dass ihr irgendeine schöne Umleitung den Weg versperrt und sie auf bessere Pfade führt.
Sie trägt ein, ihr Körper wunderbar präsentierendes Top in grün und dazu eine sich eng an ihre langen, dünnen Beine schmiegende, hellblaue Jeans. Ihr Busen vibriert im kalten, Gänsehautverursachenden Wind.

Sie wartet, Hoffnungsvoll.
Auf den, der ihr Leben zu dem gemacht hat, was es nun ist. Wartet auf ihren wohl größten und dennoch, ach so schönen Fehler.
All ihre Zuversicht und ihre Liebe packt sie in dieses Warten. Alles mit dem Bewusstsein im Hinterkopf, schon bald weiterfahren zu müssen. Ohne ihn!
Denn er kann nicht mit. Wird in diesem riesigen, grauen Mauerwerk festgehalten. Bis zum Lebensende.
All die Jahre die sie bis jetzt freudig gewartet hat, waren umsonst.
Noch länger kann sie nicht warten. Das würde sie gänzlich zerstören.
Sie weiß es!

Eine letzte Kippe noch, die sie raucht, während sie mit der letzten übrig gebliebenen Sehnsucht auf die kleine Stelle im Mauerwerk blickt, hinter welcher er sitzt.
Der Stummel fällt zu Boden. Die Asche verglüht.
Nicht mehr genügend Antreibendes Feuer übrig. Sie geht.
Wohin wird sie wohl erst wissen, wenn sie angekommen ist. Doch das ist eh nebensächlich. Wichtig ist nur, dass sie geht. Sie ist endlich von ihm befreit!


Schicksale wie dieses gehen hier ein und aus. Sind mein täglich Brot. Mein Lebensbrot!
Man kriegt eben einiges mit als Torwache.
Diese scheiternden Existenzen unterhalten und verzehren mich.
Jeden Tag ein bisschen mehr! Doch ich sammle sie. Verbreite sie.
Und erfreue mich, nicht zu ihnen zu gehören.
Die Tiefschläge anderer geben mir ein gutes Gefühl. Offenbaren mir mein Glück. Zeigen mir, dass ich noch immer am Leben bin. Es mir gut geht!

18:00 Uhr, Feierabend.
Ich ziehe mich schnell um und eile rüber zum Frauenabteil. Sie haben heute eine neue Ladung Crackschlampen bekommen. Da muss man sich beeilen, oder man muss Gezwungenerweise nehmen was übrig bleibt.

Ein warmes, lähmendes Gefühl legt sich um meine Lenden. Ich komme in einer 19 jährigen mit Migration, Raub - und Drogenhintergrund. Schlimmes Schicksal denke ich mir noch, doch in Gedanken bin ich längst bei der Frau von vorhin.
Früher oder später wird wohl auch sie ihren Weg hier her zu mir finden. Mit mir vereint in meinem Bett liegen. Ich freue mich darauf!


Restwärme


Mir ist heiß. Schweiß rinnt über meinen Körper. Mein kompletter Unterleib ist wie betäubt. Ich bin kurz vor einem Orgasmus. Doch dann merke ich, wie sich die dickflüssige, klebrige Masse ihren Weg zu meiner Gebärmutter bahnt.
Er ist gekommen. Dieser speckige Wichser mit der Ganzkopfglatze, den Schiefgewachsenen Zähnen und dem voll Pickel und Leberflecken übersäten Gesicht, ist in mir gekommen. Zu früh!
Langsam werde ich wieder vollends Herr meiner Sinne.
Ich ekle mich, und schon ist da wieder diese unerträgliche Kälte. Diese Kälte, die es vermag, sämtliche Gefühle und Ängste zu gefrieren. Diese Kälte, weswegen ich nun hier liege. Auf der Suche nach ein bisschen Restwärme. Vergebens!

Er ist Bulle, ich Insassin. Sklavin seiner Lust.
Er versprach mir eine warme Bleibe und ein wenig Drogen. Bezahlte mir meine Kaution, um mich bei sich zu haben. Ich müsste lediglich hin und wieder, wenn er Lust hat, mit ihm ficken und ein paar kleine Hausarbeiten machen. Fairer Deal, für jemanden wie mich.
Ein Mädchen von der Straße. Ein Potthead. Ein Junkie!
Nun liege ich hier, in einem völlig neuen, unbekannten Umfeld. In einer dreckigen, heruntergekommen Zweiraumwohnung. Sie ist verdammt klein, ja eigentlich schon winzig. Aber dennoch deutlich besser als mein Vorheriger Schlafplatz in einer versifften, Vollgepissten Bank, oder meine Alternative, der Knast.
Es ist eine düstere Wohnung, überall hängen grausame Bilder und Poster, welche menschlichen Perversionen und Albträumen entspringen. Endlose finstere, grausame Gesichter starren mich an. Vertraute Umgebung!
Ich fange an mich wohl zu fühlen. Schon komisch, wie schnell so etwas manchmal geht. Wie schnell sich eine Verbindung zwischen zwei völlig fremden Menschen entwickeln kann. Einfach nur, weil man irgendwie auf den anderen angewiesen ist. Sich braucht. Vielleicht nicht zum Überleben, aber um sich besser zu fühlen! Dennoch bin ich weit davon entfernt, glücklich zu sein. Glücksmelancholische Abfindung! Ich bin eben gezwungen in dieser maroden Baracke zu hausen und mache lediglich das Beste aus der Lage. Ich versuche eine Vorteilhafte Beziehung aufzubauen. Und das ist immerhin noch besser, als sich betrübt mit der neuen Lage abzufinden und sich ihr stillschweigend herzugeben!

Sein Korpus reibt sich wild an mir. Scheinbar ist er bereit für die zweite Runde. Vielleicht darf ich dieses mal ja auch gewinnen.
Sein Fremdkörper dringt tief in mich ein. Verbindet sich mit mir. Erneuter Ekel steigt in mir auf. Ein Schmerz durchzuckt mich und das Gefühl der Hilflosigkeit. Eine ungewollte Zusammenführung!
Ich kann mir nicht länger etwas vormachen. Ich gehöre nicht hier hin. Für keine Drogen der Welt und auch für keinen einzigen Funken des wärmenden Feuers.
So weit ist es noch nicht mit mir.
Ich bin noch Herr meiner selbst. Klardenker. Unverkäuflich!
Wir spielen eine Partie Rodeo und ich versuche ihn, wild schreiend, von mir zu stoßen. Vergebens, er ist deutlich stärker als ich.
Ich unterliege! Er reitet auf mir, als wäre es ein Wettkampf und mir bleibt keine Chance, dem zu entkommen. Sein Schweiß gleitet flüssig, klebend an mir herunter. Umhaucht mich am ganzen Leib. Dringt in meine Poren und verstopft meine Synapsen. Ich bin geködert. Kann mich nicht aus seinem Griff lösen. Wehrlos. Schwach. Fremd!


Nicht noch einmal damals!


Kennt ihr das? Dieses Gefühl des Nichts tun Könnens? Das Gefühl der Machtlosigkeit -, Feigheit – und Schwäche? Wenn die eigene Angst einen regiert. Den eigenen Körper überwiegt?

In der Wohnung neben mir geht gerade etwas Schreckliches vor sich. Das weiß ich genau. Ich kann ganz deutlich betäubende Schreie der Hilflosigkeit vernehmen. Bin jedoch selber zu Hilflos, um etwas zu unternehmen. Ich hasse mich selbst dafür!
Im Spiegelbild strahlt mir eine ausgemerzte, magere, schwache und durch die vielen Sommer gebleichte Person entgegen. Ein Mensch, der sein ganzen leben damit verbracht hat, für die Diakonie Essen auszufahren. Schwächere zu sättigen. Um sich gut zu fühlen. Auch einmal überlegen zu sein. Widerstandslos überlegen!
Was für ein verdammter Schwächling bin ich doch nur? All die Jahre, immer nur ja gesagt. Nie widersprochen, nie aufgemuckt. Alles zugelassen. Weg des geringsten Widerstandes!
Und nun sitze ich hier, ein 34 jähriger Versager, während im Zimmer nebenan wahrscheinlich gerade ein bestialischer Mord, oder eine grausame Vergewaltigung verübt wird. Ich ekele mich an!

Die Schreie wollen einfach nicht verstummen, bereiten mir seelische Schmerzen. Scheinen mich innerlich aufzufressen. Mein Herz pocht wild und unregelmäßig, während sich meine Atemwege scheinbar zuschnüren. Ich halte mir die Ohren zu und denke mich an einen Ort, weit weg von diesem Loch. Raus aus dem tristen, widerspenstigen Alltag. Gewohnheitsfressen!
Es hilft nichts, die schrillen Laute bohren sich direkt in meinen Gehörgang. Machen mich wahnsinnig. Panisch!
Ich werde in meine Pubertät zurück geschmissen. Werde mit der unwiderruflichen Wahrheit konfrontiert, bereits einmal Zeuge einer grauenhaften Vergewaltigung gewesen zu sein. Auch damals war ich zu feige einzugreifen. Schaute tatenlos zu, wie sie meiner ersten großen Liebe die Klamotten vom Leib rissen, auf sie einschlugen und sich zu dritt an ihr vergingen, bis sie kein Hauch von Leben mehr in ihrem kleinen, unausgereiften Körper übrig hatte. Tot geliebt wurde!
Ich war sogar zu feige, Anzeige gegen die drei zu erheben, aus Angst, dass sie auch mich hinrichten würden. Ich gab an, keines der Gesichter erkannt zu haben, dabei wusste ich genau wer ihre Peiniger waren. Ihre Narbengesichter verfolgten mich damals bis in meine tiefsten Träume. Brachen mich in sich zusammen. Nahmen mich mit!

Ich halte das nicht aus, sehe mich gezwungen zu Handeln, um mir nicht noch für ein weiteres Menschenleben Vorwürfe machen zu müssen. Um mich nicht noch weiter in die Ecke zu verkriechen und alles wortlos geschehen zu lassen. Um endlich vollends ich zu sein. Meinen Überzeugungen Nachdruck zu verleihen. Für meine Ansichten zu kämpfen.

Ich packe mir meinen Baseballschläger, welchen ich schon mein ganzes Leben lang Sicherheitshalber hinter der Eingangstür zu stehen habe, und trete raus auf den Hausflur. Die Schreie sind hier noch deutlicher zu empfangen, bohren sich direkt in meinen Gehörgang. Sie stammen ganz eindeutig von einer Frau. Ich umschließe mit beiden Händen den Griff des Schlägers, so fest wie es nur geht. Dann schlage ich einige male wild auf die Tür ein. Als diese sich öffnet, sehe ich einem finster drein blickenden Mann in die Augen. Seine Augenbrauen sind zusammen gewachsen und eine markante Platzwunde ziert sein altes, verbrauchtes, faltiges, allmählich einfallendes Gesicht. Er scheint mir ein armer, perverser Kauz zu sein. Ein Mann auf der Suche nach Zuneigung und Annerkennung. Ein Mann wie Ich!

„Was ist du Penner, hast du sie nicht mehr alle, oder was?“ fragt er.
„Ich kann das nicht zulassen. Nicht noch einmal!“ schreie ich.
„Was kannst du nicht zulassen? Bist wohl auf Drogen, heh?“
„Lass die Frau gehen!“
„Du hast sie ja nicht mehr alle Alter. Gewiss nicht!“

Ich denke an gar nichts mehr. Schlage einfach nur zu.
Noch mal und noch mal. So fest es nur geht, bis die hart dämpfenden Geräusche einem matschigen Unterton erliegen. Um mich herum bildet sich eine Blutlache und es fühlt sich mittlerweile so an, als schlüge ich auf einen Klumpen Mett ein. Doch ich denke gar nicht daran aufzuhören. Immer weiter. Auf und ab. Auf und ab. Immer wieder!
Völlig außer Atem und von oben bis unten voller Blut, senke ich nach geschätzten 5 Minuten den Schläger. Die Schreie sind mittlerweile verstummt. Ich fühle mich gut. Überragend. Befreit!
Ich stolpere über den Fleischklumpen, hinein in die Wohnung. Es ist dunkel, doch ich erkenne ein weibliches Wesen, welches scheinbar verstört und ängstlich, Splitterfaser nackt vor mir liegt. Ihre kreidenbleiche Haut funkelt einen Hauch voll Frieden durch den Mondschein. Die Welt wirkt in Ordnung in ihrer Nähe.
Alle Kälte scheint vergessen. Ich setze mich neben meinen eigens erschaffenen Engel und nehme ihn in den Arm. Sie weint. Ich sage ihr, dass ihr nichts mehr passieren -, und alles wieder gut wird. Dass sie gehen kann, wohin sie will. Auch frei ist. So wie ich es dank ihrer Hilfe endlich bin. Sie scheint zu verstehen.
Sie sagt mir, dass sie bei mir bleiben möchte und gibt mir einen langen, zärtlichen Kuss auf die Wange. Einen Kuss wie ich ihn meine Lebtage noch nicht erlebt habe! Mir wird ganz komisch, mein Herz beginnt wieder zu rasen und auch meine Atemwege scheinen sich erneut zuzuziehen, diesmal fühlt es sich jedoch anders an. Schön!
Ich empfange Gefühle, die ich nicht mehr zuordnen kann.
Ich glaube es ist Glück!

Always Hardcore!

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